HANNOVER. Mit einem Festakt hat die Investitions- und
Förderbank Niedersachsen – NBank Mitte März in Hannover ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Den erfolgreichen Rückblick auf 675.000 Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 26 Milliarden
Euro nutzen die politischen Entscheidungsträger zugleich, um eine qualitative Weiterentwicklung der landeseigenen Bank anzukündigen. Seit ihrer Gründung zum 1. Januar 2004 floßen 8,7 Milliarden
Euro in Maßnahmen der Wirtschaftsförderung, 5,7 Milliarden Euro in die Infrastrukturförderung, 2,9 Milliarden Euro in die Arbeitsmarktförderung und mehr als 2,1 Milliarden Euro in die
Wohnraumförderung. Mit zusätzlich 6,5 Milliarden Euro machten zudem die Corona-Soforthilfen und Überbrückungshilfen einen weiteren Schwerpunkt aus. „Die NBank hat sich auch in dieser schwierigen
Situation als zuverlässiger Partner der Unternehmen und der Menschen in Niedersachsen bewährt. Hierauf aufbauend ist die beabsichtigte Weiterentwicklung der NBank kein Selbstzweck. Sie geht
einher mit der Transformation der niedersächsischen Wirtschaft hin zu nachhaltigen und klimaneutralen Produkten, Geschäftsmodellen und Produktionsweisen. Die Transformation zu meistern, ist
Aufgabe der Politik und der Menschen im Land. Die NBank werden wir im Sinne ihres positiven Beitrags zur Erreichung dieser wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ziele weiterentwickeln“,
würdigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) so auch die Leistung der aktuell etwa 740 Beschäftigten sowie ihrer
Vorgänger. Das Institut solle zu einer „richtigen Bank“ werden, also nicht nur Fördermittel aus EU-, Bundes- und Landesprogrammen vergeben, sondern auch durch eine eigene Kreditvergabe
Investitionen ermöglichen.
Die Vorbereitungen für den Aufbau dieser zweiten Säule, wie sie in anderen Bundesländern bereits länger erfolgreich praktiziert wird, würden
derzeit von den politisch Verantwortlichen sowie in den Aufsichtsgremien getroffen, kündigten Wirtschaftsstaatssekretär Frank Doods (SPD), zugleich
NBank-Verwaltungsratsvorsitzender, sowie auch die Fachminister Olaf Lies (SPD, Wirtschaft) und Gerald Heere (Grüne, Finanzen) an. „Niedersachsen steht vor der
gewaltigen Herausforderung, die Wirtschaft hin zu klimaneutraler Produktion und Dienstleistung zu transformieren. Dafür braucht unser Land jährlich Milliardeninvestitionen öffentlicher und
privater Mittel. Die Haushaltsmittel alleine reichen dafür nicht. Wir reden von jährlich zwischen 40 und 55 Milliarden Euro. Hier wollen wir als Förderbank stärker unterstützen“, so
NBank-Vorstandsvorsitzender Michael Kiesewetter. Unterstützen wird ihn dabei Sonja Schwarz, die seit 1. März neue Vorständin der Bank ist und die Nachfolge von
Dr. Ulf Meier antritt, dem die Festgesellschaft einen gebührenden Abschied bereitete.
Unterdessem kündigte die NBank einen sogenannten „Investkredit“ an: Zwischen 50.000 und 4 Millionen Euro – insgesamt bis zu 250 Millionen Euro – können Unternehmen bis zum 4. Dezember für Investitionen in die energetische und technologische Transformation sowie Betriebsmittelfinanzierungen beantragen.
Foto: NBank