HANNOVER. MITTELFELD.
Mit einer Umsatzsteigerung um 12 Prozent auf rund 100,6 Millionen Euro (2019: 89,9 Millionen) hat die htp GmbH (htp) ihr Geschäftsjahr 2020 abgeschlossen. Damit lag der Umsatz zum ersten Mal in der 25-jährigen htp-Geschichte über 100 Millionen Euro. Allein 24,4 Millionen Euro davon wurden durch den Glasfaser-Ausbau im Landkreis Hameln-Pyrmont erwirtschaftet. „Wir sind sehr glücklich, dass wir die 100 Millionen-Marke erreicht haben – trotz des Corona-Jahres“, sagte Geschäftsführer Thomas Heitmann in der Pressekonferenz am Freitag. Erfolgstreiber sei der Glasfaser-Ausbau, der auch mit dem Bau der zukunftsfähigen Breitband-Infrastruktur in den nächsten Jahren im Fokus des Unternehmens stehen werde. Beim Ergebnis verzeichnete der Telekommunikationsanbieter wie geplant einen leichten Rückgang auf rund 2,46 Millionen Euro (2019: 2,55 Millionen Euro). Der EBIT lag mit rund 4,65 Millionen Euro (2019: 4,7 Millionen Euro) ebenfalls leicht unter dem des Vorjahres.
„Wir verzichten auf ein kurzfristiges Ergebnis, um langfristig gut aufgestellt zu sein“, so Heitmann. Die Investitionen stiegen um 25 Prozent auf rund 15 Millionen (2019: 11,9 Millionen Euro), mehr als ursprünglich geplant. Im Privatkundenbereich verzeichnete htp einen Zuwachs um 2,8 Prozent auf 108.850 Kunden, im Geschäftskundenbereich um 0,2 Prozent auf 10.500. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 229 und lag damit deutlich unter den ursprünglich geplanten 245. Die Hauptaufgabe sei, die „offenen Lücken zu schließen“ und Fachkräfte zu gewinnen. Das Unternehmen hat derzeit offene Stellen und sucht noch Auszubildende.
Der Glasfaserausbau werde auch zukünftig weiter vorangetrieben. „Jetzt ist die Glasfaserzeit“, betonte Geschäftsführer Karsten Schmidt, denn Glasfaser sei das stabilste und leistungsfähigste Übertragungsmedium, das es gebe. Im Auftrag des Landkreises Hameln-Pyrmont baut htp derzeit an einem landkreisweitem Glasfasernetz. Geplant sei, diesen Ausbau bis Mitte/Ende 2022 fertigzustellen. Eigenwirtschaftlich werde in vielen Städten und Gemeinden der Region Hannover das eigene Glasfasernetz ausgebaut, so Schmidt weiter. In anderen Gebieten findet eine Kooperation mit Netzgebern statt, wie mit dem Konkurrenten Deutsche Glasfaser Holding GmbH in Dollbergen, Lehrte, Nordstemmen und in der Wedemark und der Avacon AG in Gehrden. In Braunschweig wird mit der BS|ENERGY, Braunschweiger Versorgungs-AG & Co. KG zusammengearbeitet, im Stadtgebiet von Hannover ist die enercity AG Partner beim Glasfaser-Ausbau. Bis 2030 wollen die Unternehmen 50 Prozent der Haushalte in Hannover über Glasfaser versorgen. In einigen Stadtteilen läuft die Vermarktung der Glasfaser-Anschlüsse bereits. „Wir sind für weitere Kooperationsmodelle offen, um den Ausbau möglichst schnell flächendeckend voranzubringen,“ so Schmidt.
(Foto: htp GmbH)